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NMOSD behandeln

NMOSD ist bisher nicht heilbar. Mit einer frühzeitigen Diagnose und einer konsequenten Behandlung verbessert sich die Prognose deutlich. Heute stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die das Risiko für einen erneuten Schub senken können. Zudem gibt es Therapien, die bei der Behandlung eines akuten Erkrankungsschubs zum Einsatz kommen. Bestehende Symptome können mit verschiedenen Maßnahmen gelindert werden. 

Überblick: Therapiemöglichkeiten bei NMOSD beruht auf drei Säulen

  • Akute Schubtherapie
    Die Behandlung eines akuten Schubs, um Folgeschäden einzudämmen
  • Medikamentöse Langzeittherapie
    Einstellung auf eine langfristige Therapie, um einen erneuten Schub zu verhindern
  • Symptomatische Therapie
    Das Lindern von NMOSD-bedingten Symptomen

Die seltene Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems kann mit verschiedenen medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien behandelt werden. Die Schubtherapie und die Behandlung der Symptome bei NMOSD orientieren sich dabei stark an den Therapien, die auch bei der Multiplen Sklerose (MS) zum Einsatz kommen. Aber: Einige MS-Medikamente sind bei NMOSD unwirksam oder können den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen.

Anders als bei der Multiplen Sklerose bilden sich bei den seltenen Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen die Symptome nach einem Schub häufig schlecht zurück. Dadurch kann es rasch zu schweren Beeinträchtigungen kommen. Damit es bei Dir hoffentlich nicht so weit kommt, ist eine frühe Schubtherapie sowie das Verhindern von neuen Schüben mit wirksamen Medikamenten wichtig. Medikamentöse Langzeittherapien haben dabei das Ziel, die Krankheitsaktivität der NMOSD zu unterdrücken und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. So sollen Beeinträchtigungen durch die NMOSD hinausgezögert oder weitestgehend verhindert werden. 

Wie wird ein akuter NMOSD-Schub behandelt?

Bei einem akuten Schub sollte so früh wie möglich die Schubtherapie beginnen. Zum Einsatz kommen dabei – wie bei der MS-Schubtherapie – hochdosierte sogenannte Glukokortikoide, zu denen auch Kortison zählt. Bei der Behandlung eines akuten Schubs kann auch eine Blutwäsche erfolgen. Auch diese Therapieform wird bei akuten MS-Schüben angewendet.

Behandlung mit Glukokortikoiden

Glukokortikoide sind Wirkstoffe, die Entzündungsprozesse im Körper blockieren. Dadurch lassen sich die Entzündungen, die bei Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen die Nerven schädigen, unterdrücken. Du erhältst das entzündungshemmende Medikament über eine Infusion in die Vene – an fünf aufeinanderfolgenden Tagen. Bei bekannt gutem Ansprechen auf eine Blutwäsche bzw. schlechtem Ansprechen auf Hochdosis-Steroidtherapie bei früheren Erkrankungsschüben sollte die Apheresetherapie als Ersttherapie eines schweren Erkrankungsschubes gewählt werden.

Blutwäsche (Plasmapherese) als Schubtherapie

Die Blutwäsche dient dazu, krankheitsauslösende Eiweißbestandteile aus dem Blut zu entfernen. Bei NMOSD betrifft das vor allem die Autoantikörper gegen AQP4, die entscheidend zur Schädigung der Nervenzellen beitragen.

Bei der Blutwäsche entnimmt Dein Behandlungsteam zunächst langsam und kontinuierlich Blut über eine Armvene - ähnlich wie bei der Blutspende. Anschließend werden die Blutzellen von der Blutflüssigkeit, dem Plasma, getrennt. Im Plasma befinden sich u.a. die krankheitsauslösenden, also entzündungsauslösenden Eiweiße, wie die AQP4-Antikörper.

Man unterscheidet zwei Arten der Blutwäsche: die unspezifische und die spezifische Plasmapherese ("Immunadsorption").

Die dann folgenden Schritte unterscheiden sich bei der unspezifischen Plasmapherese und der Immunadsorption:

  • Bei der unspezifischen Plasmapherese wird das entnommene Plasma durch eine Lösung ersetzt.
  • Bei der Immunadsorption werden die krankheitsauslösenden Eiweiße, die Aquaporin-4-Antikörper, gezielt aus dem Plasma entfernt. Das so gereinigte körpereigene Plasma kann dem Patienten wieder zurückgeführt werden.

Unspezifische Plasmapherese

Infografik, die die Plasmapherese veranschaulicht.

Immunadsorption

Infografik, die die Immunadsorption veranschaulicht.

Um einen erneuten Schub zu verhindern, solltest Du möglichst früh mit einer medikamentösen Langzeittherapie beginnen. Bis zum Eintritt der Wirkung der Behandlung bekommst Du nach der Schubtherapie Glukokortikoide als Tabletten. 

Wie kann das Risiko für einen erneuten Schub langfristig gesenkt werden?

Um weiteren NMOSD-Schüben vorzubeugen, stehen verschiedene zugelassene Medikamente zur Verfügung. Darüber hinaus werden bei seltenen Erkrankungen wie der NMOSD häufig Medikamente angewendet, die eine Wirkung zeigen, im Rahmen von Studien aber nicht offiziell für die Behandlung getestet und zugelassen sind. Diese Anwendung nennt man „Off-label-Behandlung“.

"Off-label-Behandlung": Ein Medikament wird für eine Erkrankung verordnet, obwohl es für diese nicht entwickelt, getestet und zugelassen ist.

Lange Zeit gab es keine zugelassene Therapie zur Behandlung der NMOSD. Mittlerweile gibt es drei zugelassene Therapieoptionen. Alle drei Therapien versuchen das Immunsystem, welches bei der NMOSD fälschlicherweise den eigenen Körper angreift, zu unterdrücken und Entzündungsreaktionen zu reduzieren. Deshalb heißen diese Medikamente auch immunsuppressive Therapien oder Immuntherapien. Die drei zugelassenen Immuntherapien verfolgen hierbei unterschiedliche Ansatzpunkte: 

  1. Sie blockieren die Wirkung eines Botenstoffs (Interleukin, IL-6), der eine entscheidende Rolle bei der Entzündungsreaktion der NMOSD spielt. 
  2. Sie hemmen ein bestimmtes Eiweiß (Komplementfaktor C5), wodurch die Entzündungsreaktionen unterdrückt werden.
  3. Sie unterdrücken oder entfernen bestimmte Abwehrzellen (B-Zellen), die an der Bildung der Autoantikörper gegen Aquaporin-4 beteiligt sind. 

 

Die Medikamente unterscheiden sich nicht nur in ihrer Wirkweise, sondern auch in der Art und Häufigkeit der Verabreichung.

 

Überblick über aktuell zugelassenen Therapien bei NMOSD mit AQP4-Autoantikörpern

(Stand Juli 2022)

Wirkstoff

 

Satralizumab▼
(IL-6-Rezeptor-Antikörper)

 

Eculizumab
(C5-Antikörper)

 

Inebilizumab
(CD19-Antikörper)

 

Anwendungsart

Fertigspritze zur selbständigen Anwendung zu Hause (Injektion unter die Haut)*

Infusion in eine Vene in der Praxis oder Klinik

Infusion in eine Vene in der Praxis oder Klinik

Dauer einer Anwendung
ca. 5 Minuten
25 bis 45 Minuten plus die Fahrt zum Infusionsort
Ca. 90 Minuten plus die Fahrt zum Infusionsort
Anwendungs-
häufigkeit

 

Alle 4 Wochen**

Alle 2 Wochen***

Alle 6 Monate****

Wirkmechanismus

Blockiert die Wirkung von IL-6, einem Botenstoff, der eine entscheidende Rolle bei der Entzündungsreaktion der NMOSD spielt

Hemmt ein bestimmtes Eiweiß (Komplementfaktor C5), wodurch die Entzündungsreaktionen unterdrückt werden

Entfernt vermutlich bestimmte Abwehrzellen (B-Zellen), die an der Bildung der AQP4-Autoantikörper beteiligt sind

*Die erste Injektion erfolgt unter der Aufsicht Deines Behandlungsteams. Du erhältst eine ausführliche Unterweisung für die richtige Anwendung, sodass Du Dir – sofern das Behandlungsteam zustimmt – alle weiteren Dosen selbst zu Hause spritzen kannst.
**nach Startdosis. Zu Beginn der Behandlung drei Spritzen mit Abstand von je zwei Wochen.
***nach Startdosis. Zu Beginn der Behandlung vier Infusionen im Abstand von je einer Woche.
****nach Startdosis. Zu Beginn der Behandlung zwei Infusionen im Abstand von je zwei Wochen.
▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Sie können dabei helfen, indem Sie jede auftretende Nebenwirkung melden. Bitte melden Sie Nebenwirkungen an die Roche Pharma AG unter grenzach.drug_safety@roche.com oder Fax: +49 7624/14-3183 oder an das Paul-Ehrlich-Institut unter www.pei.de oder Fax: +49 6103/77-1234.

Info

Wichtig ist, dass Du frühzeitig mit einer für Dich passenden Langzeittherapie zur Schubvorbeugung beginnst und diese konsequent anwendest. Bei der NMOSD verschlechtern sich die Symptome während eines Schubs und bilden sich häufig nur schlecht zurück. Daher gilt es, mit wirksamen Medikamenten weitere Schübe am besten direkt nach der Diagnose zu verhindern. 

Mit diesen Medikamenten stehen NMOSD-Patienten und Patientinnen mit AQP4-Autoantikörpern (Serostatus positiv) in klinischen Studien getestete und zugelassene Therapien zur Verfügung. Bei Betroffenen, die keinen AQP4-Autoantikörper aufweisen (Serostatus negativ), muss weiterhin auf Off-Label-Behandlungen zurückgegriffen werden.

Welche Therapie Du bekommst, entscheidest Du gemeinsam mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin. Einige Medikamente können auch kombiniert angewendet werden, um die Wirkung zu verstärken.

Empfehlungen zur Therapie findest Du auch im Qualitätshandbuch MS/NMOSD des KKNMS. Die aktuelle Version findest Du unter: www.kompetenznetz-multiplesklerose.de

Wie lassen sich NMOSD-Symptome lindern?

NMOSD kann zu verschiedenen körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen. Unterstützende Maßnahmen und zusätzliche Medikamente können Deine Beschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern. Je nach Art der Symptome können verschiedene Maßnahmen und Medikamente bei Dir zum Einsatz kommen. Die symptomatische Therapie orientiert sich dabei größtenteils an der Behandlung von MS-Symptomen.

Icon, das einen Blitz und gelbe Dreiecke im Hintergrund zeigt.

Schmerzen — Je nach Art und Ursache der Schmerzen können Dir Physiotherapie, physikalische Therapien (wie Wärme- oder Kälteanwendungen) oder Entspannungsmethoden helfen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kommen schmerzstillende Medikamente zum Einsatz.

Icon, das gegenüberliegende Kreisansätze zeigt und Signale darstellt.

Sensibilitätsstörungen — Bei Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in Armen oder Beinen können Physio- und Ergotherapie helfen.

Icon, das einen Fuß zeigt. Der Knöchel ist strahlenförmig blau hinterlegt.

Spastik/Muskelkrämpfe — Verkrampfen die Muskeln, kann eine intensive Physiotherapie Linderung verschaffen. Je nach Schwere der Spastik stehen Medikamente zur Verfügung, die Deine Muskeln entspannen und so die Beschwerden bessern.

Icon, das ein Gehirn mit blauen Hervorhebungen zeigt.

Kognitive Beeinträchtigungen — Kognitive Einschränkungen äußern sich beispielsweise durch Probleme mit der Konzentration oder dem Gedächtnis. Hier helfen bestimmte Übungen, mit denen Du Deine geistigen Fähigkeiten trainierst. Strategien, mit denen Du Einschränkungen ausgleichen kannst, können Dich ebenfalls unterstützen.

Eine grafisch dargestellte Harnblase, die offen ist und aus der es tropft.

Störungen der Blasenfunktion — Gezieltes Beckenbodentraining unter Anleitung eines Physiotherapeuten kann die Muskulatur stärken und die Blasenstörung lindern. Je nach Ausprägung können auch Medikamente zum Einsatz kommen.

Icon, das einen Darm mit einer gelben Hervorhebung zeigt.

Störungen der Darmfunktion — Störungen der Darmfunktion äußern sich meist in Form von Verstopfung. Es kann aber auch Durchfall auftreten. In leichten Fällen kann es bereits helfen, die Ernährung anzupassen. Bei stärkeren oder andauernden Beschwerden stehen wirksame Medikamente zur Verfügung.

Icon, das eine Sprechblase mit drei Punkten zeigt.

Sprechstörungen — Bei Problemen mit dem Sprechen kannst Du mit einem Logopäden oder einer Logopädin verschiedene Techniken erlernen, mit denen Du die Beeinträchtigung besser kontrollieren kannst.

Icon, das ein Gesicht mit vor den Mund gehaltener Hand zeigt.

Anhaltender Schluckauf und Erbrechen (Area-postrema-Syndrom) — Verschiedene Medikamente können den anhaltenden Schluckauf oder das Erbrechen lindern.

Icon, das eine gähnende Sonne mit geschlossenen Augen zeigt.

Erschöpfung (Fatigue) — Zur Linderung einer übermäßigen Erschöpfung hat sich besonders körperliche Aktivität bewährt. Auch Strategien, mit denen Du Deine Energie effektiv einsetzt und regelmäßig Ruhepausen einlegst, können helfen.

Tipps für den Alltag mit NMOSD


Praktische Hilfsmittel, die Dir bei Sehstörungen oder Bewegungseinschränkung den Alltag erleichtern können, haben wir in einer Übersicht für Dich zusammengestellt.

Mehr erfahren zu Leben mit NMOSD

Reha-Maßnahmen bei NMOSD

Unter Rehabilitation, kurz Reha, versteht man ein mehrwöchiges Programm aus verschiedenen Maßnahmen. Es dient dazu, Deine Leistungsfähigkeit zu steigern und Dich wieder fit für Alltag und Beruf zu machen. Studien haben gezeigt, dass NMOSD-Patienten und -Patientinnen von den gleichen Reha-Maßnahmen profitieren können wie MS-Betroffene. Eingeschränkte Funktionen können so gezielt trainiert und dadurch möglicherweise verbessert werden.

In Kurz
  • Auch wenn NMOSD bisher nicht heilbar ist, stehen mittlerweile verschiedene zugelassene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
  • Wichtig dabei ist, einen akuten Schub frühzeitig, direkt ab Diagnose langfristig zu behandeln und das Risiko für einen erneuten Schub mithilfe einer wirksamen Langzeittherapie zu senken.
  • Bestehende Beschwerden lassen sich mit Medikamenten oder verschiedenen nicht-medikamentösen Maßnahmen lindern.

Quellen

www.nemos-net.de

www.amboss.com/de/wissen/Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen

www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/fachinformationen/qualitaetshandbuch

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